Vorschlag zur Kennzeichnung von Fellprodukten besonders geschützter Arten

Bildbeispiele, Vergrößerungen nach dem Text


 

Die dauerhafte und sichere Kennzeichnung von Fellen der besonders geschützten Arten ist schwierig.

Die Möglichkeit über Transponder ist nicht sicher, zumal durch die Weiterverarbeitung, auch Gerbung des Fells dieser abhanden kommen kann oder zerstört wird.

Die Kennzeichnung mit einem Foto als Anhang an die EU Bescheinigung ist auch nicht sicher, da die Dokumentation der individuellen Fellzeichnung bei der großen Anzahl von Varianten innerhalb einer Art oder Unterart die Möglichkeit eines Austausches häufig ermöglicht.

Durch Streckung und Behandlung eines Fellproduktes kann die Fellzeichnung soweit verändert werden, dass eine sichere Zuordnung zur ausgestellten EU Bescheinigung nur noch schwer oder gar nicht mehr erfolgen kann.

Von dieser ist aber eine mögliche weitere Verwendung bzw. Vermarktung abhängig.

 

Das Team Zootomie hat ein Verfahren getestet, das z.Zt. eine sichere Möglichkeit der Kennzeichnung besonders der seltenen und vom Aussterben bedrohten, gefleckten katzenartigen Beutegreifer sowie anderer Arten ermöglicht.

Das Verfahren ist leicht erlernbar, beschädigt das Fell nicht, ist dauerhaft sichtbar und besonders sicher.

 

Für die Kennzeichnung wird ein handelsüblicher Lötkolben, ca. 16 Watt Leistung, benötigt.

Auf der Lederseite des Fells, im Bereich des Nackens, werden die erforderlichen Kennungen mit einem normalen Kugelschreiber vorgezeichnet. Die Buchstaben und Zahlen sollten so wenig wie möglich Kurven oder Kreise aufweisen. Alle Zeichen sollten in eckiger Form vorgegeben werden.

 

Mit dem ausreichend vorgewärmten Lötkolben fährt man nun langsam die Linien der vorgegebenen Zeichen entlang. Es ist wichtig, dass der Vorgang langsam erfolgt. Somit ist ausreichend gesichert, dass die Zeichen sichtbar und tief genug auf das Lederseite stabilisiert werden. 

Durch die Wärme des Vorgangs zieht sich das gegerbte Leder zusammen, die Oberfläche der Linien wird leicht ausgehärtet. Eine Beschädigung des Fells ist bei Anwendung des beschriebenen Lötkolbens nicht möglich. Hier muss auch darauf hingewiesen werden, dass die Nackenhaut aller Beutegreifer besonders stabil und kräftig ausgebildet ist.

Den so angebrachten Kennzeichnungsschlüssel kann man ohne größere Aufwendungen - auch nach einem bewussten Entfernen der sichtbaren Oberfläche - immer unter einer Vergrößerung sichtbar machen und folglich eine sichere Zuordnung ermöglicht werden. Somit ist eine dauerhafte und fälschungssichere Kennzeichnung eines Felles möglich.

Die Kennzeichnung sollte so groß gewählt werden, dass sie mit bloßem Auge gut lesbar ist.

Der jeweilige Kennzeichnungsschlüssel darf nur einmal vergeben werden. Dieser ist auf der EU Bescheinigung vollständig aufzuführen und zu dokumentieren.

 

Das Team Zootomie schlägt vor, den Kennzeichnungsschlüssel wie folgt zu gestalten:

 

1. Kürzel der Art o. Unterart. ( Bildbeispiel L.l. für Lynx lynx )

2. Kürzel für das Bundesland

3. Datum

4. Eventuell Name des Exemplars u. behördliches Aktenzeichen bzw. EU Besch. Nummer

Team Zootomie

V.A.E. Zimmermann

Dr. Reinhard Scharnhölz