Untersuchungsergebnis an einem hundeartigen Raubtier

Ergebnis der Obduktion

Der Körper weist einen Einschuss in den rechten Brustkorb und eine Austrittswunde auf der linken Körperseite auf.

Der Einschuss (siehe Bilddokument) erfolgte auf der rechten Körperseite zwischen dem 4. und 5. Rippenknorpel auf Höhe der Rippenfugen,  ohne diese zu beschädigen. Das Einschussloch weist einen Durchmesser von ca. 5 mm aus, der Schürfsaum ist kreisrund ausgeprägt.

Das Geschoss trat aus der linken Körperseite aus und verursachte dabei einen kreisrunden Ausschuss mit einem Durchmesser von ca. 20 mm.

Einschuss und Ausschuss liegen - auf eine gedachte Horizontale bezogen - ungefähr auf gleicher Höhe des stehenden Exemplars.

Abb. Einschuss rechtsseitig                                                    Abb. Ausschuss

Nach dem Durchgang durch den rechten Rippenbogen durchschlug das Geschoss den Ateriumkonus des Herzens, ging dann durch den linken Rippenbogen zwischen dem 1. und 2. Rippenknorpel -  ohne diese zu beschädigen -  und sprengte den gesamten Gelenkkopf (Caput humeri) des linken Oberarmknochens (Humerus) auf der Höhe des chirurgischen Halses (Collum chirurgicum).

Der dabei gerade verlaufende Narrow Channel (Schusskanal, bzw. Wundhöhle) ist ca. 20 cm lang und weist durchgehend einen Durchmesser zwischen 2,5 und 3 cm auf. (Bilddokumentation mit blauer Linie).

 

Abb. Blaue Linie Projektilverlauf

Die Gelenkpfanne (Carvitas glenoidalis) des Schulterblatts, die mit dem Kopf des Oberarmknochens artikuliert ist, ist unbeschädigt (siehe Bilddokument unten). Der Humerus der Kreatur ist nicht voll ausgebildet.

Abb. Ausschuss, Humerus mit Gelenkpfanne Schulterblatt (freigelegt)

Schlussfolgerung

Das Vollmantelgeschoss hat den Körper richtungsstabil durchschlagen. Mit großer Wahrscheinlichkeit erfolgte keine Projektildrehung des Vollmantelgeschosses.

Das Knochengewebe am Gelenkkopf Humerus war nicht formstabil genug, um das Vollmantelgeschoss zu fragmentieren. Hierfür ist das Ausschuss beweisführend.

Letale Folge für das Exemplar

Das Tierr verendete aufgrund des durchschlagenen Ateriumkonus unmittelbar nach der Einwirkung durch das Geschoss.

Ergebnis

Das Exemplar verendete durch Geschosseinwirkung.

Der Schuss wurde etwa von einer Position zwischen 4 und 5 Uhr zum Exemplar auf das stehende Stück horizontal angetragen.

 

Team Zootomie/ Forensik  V.A.E. Zimmermann, Dr. Reinhard Scharnhölz